Der tschechische Infrastrukturverwalter SŽ hat offiziell ein 88-Kilometer-Ausbauprojekt für die Strecke Brünn-Prerow gestartet, ein wichtiges Element der ersten Hochgeschwindigkeitsbahn des Landes, die Prag, Brünn und Ostrau verbindet. Der Bau begann am 26. Mai mit einem 10-Kilometer-Abschnitt von Nezamyslice nach Kojetín.
Projektplanung und Finanzierung
Der gesamte Ausbau ist in fünf Abschnitte im Süden und Zentrum von Mähren unterteilt: Brünn-Blazovice, Blazovice-Vyskov, Vyskov-Nezamyslice, Nezamyslice-Kojetín und Kojetín-Prerow. Mit einem Budget von 7,76 Milliarden CZK stammen die Mittel aus der EU Connecting Europe Facility (CEF), privaten Investitionen über öffentlich-private Partnerschaften (PPP) und dem Nationalen Verkehrsinfrastruktur-Fonds, wobei CEF speziell die Installation des Europäischen Zugbeeinflussungs- und -kontrollsystems (ETCS) unterstützt.
Technische Modernisierung und Ingenieurumfang
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Geschwindigkeitssteigerung : Streckenoptimierungen werden die Höchstgeschwindigkeit der Züge von derzeitigen 100 km/h auf einen höheren Standard (wird bekannt gegeben) erhöhen.
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Elektrifizierungsreform : Die Stromversorgung wird von einem gemischten System (25 kV Wechselstrom/3 kV Gleichstrom) zu einheitlichem 25 kV Wechselstrom wechseln, mit einer Verschiebung des Umstellungspunktes von Nezamyslice nach Přerov.
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Neue Infrastruktur : Enthält 8 Brücken (einschließlich einer Stahlbetonkonstruktion mit einer Spannweite von 122 Metern), einen 744-Meter-Tunnel durch den Kozlov-Hügel sowie 2,3 km Schallschutzwände.
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Bahnhofsmodernisierung : Ein neuer Bahnhof in Němčice nad Hanou, umfassende Renovierungen im Bahnhof Měrovice nad Hanou mit verbessertem Zugang und Parkmöglichkeiten für Fahrräder/Autos.
Zeitplan und Partnerschaftsmodell
Der Abschnitt Kojetín-Přerov soll noch dieses Jahr beginnen, wobei der Gesamtabschluss für 2028 erwartet wird. Die ersten drei Abschnitte (Nezamyslice-Přerov) werden nach dem PPP-Modell realisiert, unterstützt durch ein jüngstes EBRD-Abkommen mit SŽ für Vorarbeiten. Beratungsfirmen werden nun ausgeschrieben, um die Transaktionsphase voranzutreiben. Bauverträge wurden an Porr, Strabag und Eurovia vergeben, wobei die Elektrifizierung durch EŽ durchgeführt wird.
"Die Bauarbeiten an der tschechischen Hochgeschwindigkeitsbahn haben offiziell begonnen", sagte Verkehrsminister Martin Kupka und wies darauf hin, dass die modernisierte Strecke an das geplante Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden wird und die regionale Verkehrsanbindung fördern wird.