Deutsche Bahn (DB), Trenitalia (Italienische Eisenbahnen) und Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) haben eine neue Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, um zwei neue Direktverbindungen einzurichten: München–Mailand und München–Rom. Im Rahmen von von der Europäischen Kommission unterstützten Pilotprojekten zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen soll das Projekt bis Ende 2026 eröffnet werden. Neun weitere Projekte wurden ebenfalls ausgewählt, um den internationalen Bahnverkehr auszubauen.
Jede neue Linie des Projekts wird von Zügen des Typs Frecciarossa 1000 bedient. Dieses Zugmodell ist seit 2015 auf den Strecken von Trenitalia im Einsatz und ist 200 Meter lang. Jeder Zug besteht aus 8 Wagen und kann bis zu 462 Passagiere befördern. Die derzeit in Entwicklung befindlichen neuen Züge werden von Hitachi und Alstom speziell für den deutschen und österreichischen Markt modifiziert, und ihr Einsatzgebiet wird über die bestehenden Linien in Italien, Frankreich und Spanien hinaus erweitert werden.
Aufgrund komplexer Rahmenbedingungen kann der erfolgreiche Betrieb von grenzüberschreitendem Langstreckenverkehr in Europa nur durch eine Zusammenarbeit mehrerer Parteien erreicht werden. Neue Linien von Mailand nach Berlin und Neapel nach Berlin sind für die Eröffnung im Dezember 2028 geplant, wobei die Fahrzeit der ersten Linie voraussichtlich etwa 6,5 Stunden und der zweiten Linie rund 8,5 Stunden betragen wird. Wenn der Brenner-Basistunnel Ende 2032 öffnet, wird die Fahrzeit dieser beiden Linien weiter reduziert. Die derzeit geplanten Zwischenhalte der Linie München-Mailand umfassen Bozen, Trient, Rovereto, Verona und Brescia; die Linie München-Rom ist für Zwischenhalte in Innsbruck, Bozen, Trient, Rovereto, Verona, Bologna und Florenz vorgesehen.
Michael Peterson, Mitglied des DB Fernverkehrs-Managements, erklärte, dass das europäische Eisenbahnnetz immer stärker vernetzt wird. Es besteht eine zunehmende Vorliebe für umweltfreundliche grenzüberschreitende Bahnreisen, und ihr gemeinsames Projekt wird neuen Schwung in den florierenden internationalen Fernverkehrssektor bringen. Auch Apostolos Tzitzikostas, EU-Kommissar für Nachhaltige Mobilität und Tourismus, hob hervor, dass der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsschienenverbindungen, insbesondere grenzüberschreitender Eisenbahnen, eine vorrangige Priorität sei. Die neuen Verbindungen zwischen Deutschland, Österreich und Italien stellen in diesem Prozess eine wichtige Errungenschaft dar.