Polen startet erneut eine Ausschreibung für Hochgeschwindigkeitszüge und zielt darauf ab, zum Eisenbahnknotenpunkt Mittel- und Osteuropas zu werden!
2025-12-12
Der primäre Fernverkehrsbetreiber Polens, PKP Intercity, plant, in naher Zukunft eine große Ausschreibung zur Beschaffung von 20 Hochgeschwindigkeitszügen zu starten, mit der Option, die Bestellung auf bis zu 35 Züge zu erhöhen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Transportkapazität zu erhöhen und das Reiseerlebnis der Passagiere zu verbessern, um der wachsenden Nachfrage im Inlands- und internationalen Verkehr gerecht zu werden und die Modernisierung des polnischen Bahnnetzes zu unterstützen. Die Ausschreibung enthält klare Anforderungen an die Zugleistung, einschließlich hoher Betriebsgeschwindigkeiten, die mit dem sich rasch modernisierenden polnischen Schienennetz kompatibel sind. Das Land investiert derzeit massiv in die Infrastrukturentwicklung, beispielsweise in die Sanierung bestehender Strecken und den Bau von Hochgeschwindigkeitskorridoren, die Warschau, den zentralen Verkehrsknoten (CPK), Łódź, Breslau und Posen verbinden. Die neuen Züge müssen die Betriebsstandards dieser zukünftigen Strecken vollständig erfüllen. Neben der Geschwindigkeit wird die Ausschreibung auf drei zentrale Aspekte abzielen: Zuverlässigkeit, Energieverbrauch und Wartungskosten. Die Züge müssen ein qualitativ hochwertiges Fahrgasterlebnis bieten, ausgestattet mit modernen Annehmlichkeiten, barrierefreien Zugängen sowie digitalen Services der nächsten Generation, um den unterschiedlichsten Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden. Mit der Ausschreibung wird erwartet, dass zahlreiche europäische und internationale Zughersteller intensiv konkurrieren werden. PKP Intercity hat sich für eine flexible Beschaffungsskala von 20 bis 35 Zügen entschieden, um sich an Marktveränderungen und die Verfügbarkeit von Finanzmitteln anzupassen, insbesondere hinsichtlich der Unterstützung durch europäische Fonds. Obwohl Polen derzeit noch keine echten Hochgeschwindigkeitsstrecken mit 250 km/h besitzt, ist das Unternehmen entschlossen, eine Schlüsselrolle im Hochgeschwindigkeitsbahnsektor Mittel- und Osteuropas zu übernehmen. Dieses Vorhaben steht in engem Einklang mit dem CPK-Megaprojekt der polnischen Regierung – zentriert um einen neuen Flughafen 40 Kilometer westlich von Warschau – das den Ausbau eines bundesweiten, modernsten Schienennetzes vorsieht. Die polnische Regierung hat offiziell einen mehrjährigen Investitionsplan für den Zeitraum 2024–2032 mit einem Gesamtbudget von rund 131,7 Milliarden Złoty (etwa 30,8 Milliarden Euro) genehmigt, der der Schienen- und Flughafeninfrastruktur im Rahmen des CPK-Projekts gewidmet ist. Dem Plan zufolge soll die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Warschau, den CPK-Flughafen und Łódź verbindet, im Jahr 2032 den Betrieb aufnehmen. Obwohl der Zieltermin noch sechs Jahre entfernt ist und sich der pünktliche Abschluss erst zeigen wird, ist der Gesamtfortschritt als sehr wahrscheinlich einzustufen. Mit der Ausschreibung des Hochgeschwindigkeitszugs und dem Fortschreiten des CPK-Infrastrukturprojekts baut Polen schrittweise seine Rolle als Schienendrehscheibe in Mittel- und Osteuropa aus. In Zukunft wird ein effizientes Netzwerk aus Hochgeschwindigkeitsstrecken die regionale Vernetzung weiter stärken und neue Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung setzen. Diese Beschaffungsinitiative von PKP Intercity markiert einen entscheidenden Schritt bei der Modernisierung und Internationalisierung des polnischen Bahnsektors.