Dieser Artikel nennt Japans fünf große Schienenfahrzeughersteller und ihre Marktanteile im In- und Ausland und analysiert die Struktur von Unternehmen mit integrierten Karosserien, die Shinkansen, traditionelle Pendelzüge und U-Bahnen aus der Perspektive der Markngröße

1. Hitachi, Ltd.
Hitachi beliefert Fahrzeuge an Japans JR und private Eisenbahnen und hat einen Anteil am inländischen Markt von etwa 30 %. Dank seines globalen Vertriebsnetzes erreicht das Unternehmen jährliche Verkäufe im Eisenbahnbereich von 630 Milliarden Yen. Nachdem es 2015 die Eisenbahndivision der italienischen Finmeccanica Group übernommen hatte, rückte es in die Riege der weltweit führenden Hersteller von Eisenbahnfahrzeugen vor. In den letzten Jahren verzeichnete das Unternehmen ein schnelles Wachstum, wobei seine Leistung im Eisenbahnbereich besonders hervorragend ist, verglichen mit anderen Bereichen wie Informations- und Kommunikationstechnologie sowie elektronischen Bauteilen (mit Verkäufen von nur etwa 160 Milliarden Yen im Jahr 2014).
2. Kawasaki Heavy Industries
Kawasaki Heavy Industries übernimmt den größten Anteil bei den Aufträgen für Japan's Shinkansen-Fahrzeuge und stellt verschiedene Fahrzeuge für die konventionellen Linien der JR und privater Eisenbahnen her und ist damit in Japan führend. Allerdings gibt es auf dem internationalen Markt im Vergleich zu Hitachi deutliche Rückstände, insbesondere bei Aufträgen für Hochgeschwindigkeitszüge, Vorortzüge und U-Bahnen. Aufgrund von Nachteilen bei Preis und Lieferzeit im Vergleich zu anderen internationalen Herstellern gestaltet sich das Wachstum der Auslandsumsätze schwach. 2017 und 2018 fiel die Eisenbahndivision sogar in die roten Zahlen und war hauptsächlich auf Gewinne aus anderen Bereichen wie Luftfahrt, Präzisionsmaschinenbau und Robotik angewiesen, um die Gesamtrentabilität zu sichern, ein scharfer Kontrast zu Hitachis hohen Gewinnen.
3. Nippon Sharyo
Als Tochterunternehmen der JR Central Group ist Nippon Sharyo bekannt für die Produktion der N700-Serie für die Tokaido-, Sanyo- und Kyushu-Shinkansen. Zudem übernimmt das Unternehmen Aufträge von JR und privaten Eisenbahnen für konventionelle Strecken und belegt mit einem Marktanteil von etwa 20–30% den dritten Platz unter den japanischen Herstellern. Allerdings ist der globale Marktanteil aufgrund der langsamen Fortschritte bei den Shinkansen-Exporten Japans gering, sodass die zukünftige Stellung in der Branche weitgehend von den Ergebnissen der internationalen Expansion der JR Central Shinkansen abhängen wird.
4. Kinki Sharyo
Als Teil der Kintetsu-Gruppe (mit Beteiligung von JR West Japan) ist Kinki Sharyo ein bedeutender Hersteller von Schienenfahrzeugen in der Kansai-Region mit Zentrum Osaka. Neben Kintetsu übernimmt das Unternehmen auch die Fahrzeugfertigung für Tokyo Metro sowie einige JR- und Privatbahnen. Der internationale Marktanteil bleibt bisher gering, sodass der Geschäftsschwerpunkt weiterhin im Inland liegt. Bei den Japan-weiten Eisenbahn-Umsätzen belegt Kinki Sharyo den vierten Platz.
5. Japan Transport Engineering Company (J-TREC)
Eine Tochtergesellschaft der JR East Group, bei der J-TREC hauptsächlich Aufträge für konventionelle Linienfahrzeuge von JR East abwickelt und Fahrzeuge für einige private Eisenbahnen im Großraum Tokio herstellt, jedoch mit wenigen Lieferungen außerhalb des Großraums. Sie hat sowohl auf dem inländischen als auch auf dem globalen Markt einen kleinen Anteil und belegt im Inland den fünften Platz im Geschäft mit Schienenfahrzeugen und zugehörigen Produkten.
6. Zwei Lager japanischer Schienenfahrzeughersteller
Japanische Hersteller von Schienenfahrzeugen lassen sich in die „Schwerindustrie-Serie“ und die „Eisenbahnunternehmen-Serie“ unterteilen, wobei keine dieser Serien ausschließlich auf Schienenfahrzeuge fokussiert ist; die Fahrzeugherstellung ist lediglich ein Teil der Geschäftstätigkeiten ihrer mehreren Abteilungen oder verbundenen Unternehmen. Die Schwerindustrie-Serie, vertreten durch Hitachi und Kawasaki Heavy Industries, besteht aus umfassenden Elektro-Unternehmen, die Luftfahrt, Präzisionsmaschinenbau, elektronische Komponenten, Industrieroboter sowie Informations- und Kommunikationstechnologien umfassen. Obwohl Schienenfahrzeuge ein wichtiges Geschäftsfeld darstellen, liegen ihre Umsätze nicht deutlich vor anderen Abteilungen, im Unterschied zum Geschäftsmodell von Automobilherstellern, die hauptsächlich in der Fahrzeugproduktion tätig sind. Zur Serie der Eisenbahnunternehmen gehören Nippon Sharyo, Kinki Sharyo und J-TREC, sämtliche Tochterunternehmen (Gruppengesellschaften) großer Eisenbahnbetreiber, die jeweils der JR Central, Kintetsu & JR West Japan sowie JR East angegliedert sind. Die Kernkompetenzen der Muttergesellschaften liegen im Schienenverkehr, Immobilienwirtschaft, Hotellerie und im Bahnhofshandel u. a.