
Railpool, ein führendes Eisenbahn-Leasingunternehmen, erweitert seine Präsenz im grenzüberschreitenden Personenverkehr. Zukünftig plant das Unternehmen, gezielt Fahrzeuge bereitzustellen, um die internationale Schienenanbindung Europas zu verbessern.
I. Kernanforderungen und marktspezifische Problempunkte des europäischen Schienenverkehrs
Der gegenwärtige europäische Schienenverkehrssektor steht vor zwei zentralen Herausforderungen:
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Dringender Modernisierungsbedarf : Es besteht eine zunehmende Nachfrage nach effizienter und nachhaltiger Ausweitung des Schienenverkehrs, insbesondere nach Lösungen, die den Personenverkehr von der Luft- und Straßenbeförderung auf die Schiene verlagern können. Solche Lösungen müssen flexibel, interoperabel und äußerst komfortabel sein, doch aktuelle Betreiber sind nicht in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen.
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Bekannte Marktzugangsbarrieren es gibt erhebliche Hindernisse auf dem europäischen Open-Access-Personenfernverkehrsmarkt. Neue Betreiber können kaum modernes Rollmaterial beschaffen, wenn sie Dienstleistungen schnell einführen möchten. Aufgrund der vorsichtigen Haltung von Finanzinstituten und Herstellern herrscht eine Knappheit an einsatzbereitem neuem Rollmaterial auf dem Markt. Folglich sind Charterzüge, Nachtzüge und internationale Open-Access-Dienste weiterhin auf alte Wagen der staatlichen Bahnen angewiesen, die weder den modernen Standards entsprechen noch am Ende ihrer Nutzungsdauer stehen.
II. Gezielte Lösungen von Railpool
Um auf Marktbedürfnisse zu reagieren und branchenspezifische Herausforderungen zu lösen, hat Railpool eine maßgeschneiderte Leasinglösung für Personenwagen eingeführt. Torsten Lehnert, CEO von Railpool, erklärte klar, dass diese Lösung darauf abzielt, die Nachfrage Europas nach effizienten und nachhaltigen Schienenverkehrslösungen aktiv zu bedienen, und lädt Anfragen aller Interessenten ein. Um Marktrückmeldungen zu erhalten, hat Railpool zudem eine Broschüre veröffentlicht, die sich auf Personenzüge konzentriert, die von Siemens-Vectouro- und Vectrain-Lokomotiven gezogen werden, und das Full-Service-Leasingmodell bewirbt.
III. Kernvorteile der leasingbasierten Lösung für Triebfahrzeug-gezogene Züge
Die von Railpool eingeführte Leasinglösung für triebfahrzeuggezogene Züge weist drei Kernvorteile auf:
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Betriebliche Flexibilität und Anpassungsfähigkeit : Sie hilft Betreibern, die Transportkapazität schnell zu erhöhen und eine maximale Fahrzeugverfügbarkeit sicherzustellen. Durch flexible Fahrzeugkonfiguration sowie vielfältige Innen- und Außenlayouts kann sie präzise an unterschiedliche Einsatzszenarien und Komfortanforderungen angepasst werden.
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Komfort für den grenzüberschreitenden Betrieb : Die Züge haben die Betriebszulassung für Strecken in mehreren europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik erhalten, und es wird erwartet, dass die Genehmigungen in weiteren Ländern ebenfalls voranschreiten. Der grenzüberschreitende Betrieb kann ohne umfangreiche Modifikationen oder langwierige Zulassungsverfahren realisiert werden.
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Optimierte Abstimmung und Kosteneffizienz : Railpool verfügt über eine große Lokomotivflotte, wodurch Kunden Wagen zusammen mit Lokomotiven mieten können. Im Vergleich zu gängigen Triebzügen (Electric Multiple Units, EMU) lässt sich so die übermäßig hohe ETCS-Umrüstungskosten für kleine Fahrzeugflotten vermeiden (Lokomotiven mit ETCS-Ausrüstung können diese Anforderung direkt erfüllen). In Gebieten mit unzureichenden Hochgeschwindigkeitsverkehrsoptionen kann die Geschwindigkeit des Zuges von 200–230 km/h (mit Vectouro/Vectrain-Zügen, die eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erreichen) als zuverlässige Alternative zu Hochgeschwindigkeits-Triebzügen dienen.
Darüber hinaus hat Trainpool, eine Geschäftseinheit von Railpool, einen praktischen Fall vorgestellt: ein 7-teiliger Vectouro-Zug (mit optionalem Steuerwagen) in Kombination mit einer Vectron-Lokomotive (zugelassen in Deutschland und Österreich) mit einer Geschwindigkeit von 230 km/h. Die Wagen zeichnen sich durch eine gute Dichtungsleistung und geräumige Gänge aus, wobei jeder Wagen etwa 20 Meter lang ist und die Gesamtsitzkapazität über 390 beträgt, was den Anforderungen für grenzüberschreitenden Betrieb vollständig gerecht wird. Gleichzeitig weist die Lösung objektiv darauf hin, dass EMUs mit verteilten Antrieben eine bessere Leistung aufweisen, doch dieser Vorteil wird durch Fahrpläne und Streckencharakteristika begrenzt, wobei die Verbindung Hamburg–München ein typisches Beispiel darstellt.