Kürzlich gab das französische Infrastrukturmanagementunternehmen SNCF Network offiziell das Projekt „Mobile Autonomous Railway Safety (Mars) LGV“ bekannt. Dieses fünfjährige Projekt zielt darauf ab, ein autonomes Inspektionsfahrzeug zur Sicherheitsüberprüfung der Hochgeschwindigkeitsstrecken (LGV) jeden Morgen vor Inbetriebnahme zu entwickeln. Derzeit wird diese wichtige Aufgabe von regulären TGV-Hochgeschwindigkeitszügen übernommen, die leer mit einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h fahren. Etwa 20 Züge werden täglich benötigt, bei einer jährlichen Fahrleistung von rund 2 Millionen Kilometern.
Kostensenkung, Effizienzsteigerung, Vorantreiben der Inspektionsveränderung bei Eisenbahnen
Die traditionelle Inspektionmethode verursacht enorme Kosten- und Energieaufwendungen. SNCF Network gab bekannt, dass das neue Mars LGV unbemannte, batteriebetriebene Fahrzeug in der Lage ist, Inspektionen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken mit nur einem Drittel der herkömmlichen Kosten durchzuführen, wobei der Energieverbrauch lediglich ein Zwanzigstel im Vergleich zu TGV beträgt. Zukünftig sollen mehrere autonome Inspektionsfahrzeuge an strategischen Punkten des französischen Hochgeschwindigkeitsnetzes stationiert werden. Ein Kontrollzentrum überwacht diese Fahrzeuge aus der Ferne und erhält in Echtzeit Daten von Sensoren wie Kameras, Radar und Lidar an Bord. Laut SNCF Network können diese Inspektionsfahrzeuge Hindernisse auf den Gleisen sowie Störungen in der Umgebung der Hochgeschwindigkeitslinien erkennen und schnell Bereiche identifizieren, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Mehrperspektivische Zusammenarbeit, stetige Förderung des Projektfortschritts
Laut dem Zeitplan des Mars LGV-Projekts wird das Prototyp-Design in den Jahren 2025 bis 2026 durchgeführt, und die Fertigung sowie Lieferung des Prototyp-Fahrzeugs soll bis 2027 abgeschlossen sein. Erprobungen und Feldtests sind für die Jahre 2028 bis 2029 geplant, wobei SNCF Network beabsichtigt, die Tests bis Mitte 2029 abzuschließen und den Prototyp zu validieren. Das Projekt vereint sechs Partner, darunter der Batterielieferant Forsee Power, der Signallieferant Compagnie des Signaux, das technische Forschungsinstitut IRT Railenium, der Hersteller von Gleisbaumaschinen Socofer France, der Entwickler für künstliche Intelligenz Spirops sowie SA SNCF DTIPG, die Abteilung für innovative Technologien der SNCF Group. Das Mars LGV-Projekt erhält kräftige Unterstützung von der französischen Regierung und wird von BPI France, der staatlichen französischen Investitionsbank, finanziert.
Während das Projekt voranschreitet, wird dieses autonome Inspektionsfahrzeug voraussichtlich eine neue Transformation bei der Sicherheitsprüfung der französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken bewirken. Gleichzeitig mit der Verbesserung der Prüfeffizienz und -genauigkeit wird es eine erhebliche Kostenkontrolle, Energieeinsparung und Emissionsminderung erreichen und somit dazu beitragen, das Management der französischen Eisenbahninfrastruktur auf ein neues Niveau von Intelligenz und Effizienz zu heben.